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Was bedeuten Franchise und Selbstbehalt? Begriffe der Krankenkasse einfach erklärt

Zuletzt aktualisiert am 08.10.2024
Um das Schweizer Gesundheitssystem zu verstehen, muss man sich mit einigen Ausdrücken rumschlagen, die man sonst im Alltag nicht hört. In diesem Artikel erklären wir dir die Begriffe der Krankenkasse, die nicht selbstverständlich sind.
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Evgeniy Timoshenko

Partner, insuris.ch AG

Was ist die Grundversicherung?

Die Grundversicherung ist die Krankenversicherung, die jeder Einwohner in der Schweiz laut Gesetz haben muss. Jeden Monat zahlst du eine Prämie, und als Gegenleistung wird dir ein Grossteil deiner Gesundheitskosten übernommen.

Die Grundversicherung hat verschiedene Optionen, die du nach deinen Bedürfnissen anpassen kannst – lerne mehr über die Grundversicherung.

  • Du darfst die Grundversicherung jeweils gegen Ende Jahr wechseln.

  • Die Grundversicherung deckt nicht alles ab – für die meisten Leute lohnt sich eine freiwillige Zusatzversicherung, um die Lücken zu schliessen.

  • Die Kosten der Grundversicherung sind von deinem Wohnort, Alter, Modell und der Franchise abhängig.

Was bedeutet die Franchise?

Bevor die Grundversicherung deine Kosten übernimmt, musst du jedes Jahr einen gewissen Betrag selbst bezahlen. Dieser Betrag ist die Franchise. Du darfst deine bevorzugte Franchise in der Grundversicherung selber auswählen.

  • Die jährliche Franchise beträgt mindestens CHF 300, maximal CHF 2‘500.

  • Wenn du eine höhere jährliche Franchise auswählst, verringert sich deine monatliche Prämie für die Grundversicherung – und umgekehrt.

Wieso ist das so? Das Ziel der Grundversicherung ist, Leute vor dem Bankrott durch Gesundheitskosten zu bewahren. Um aber die Selbstverantwortung zur eigenen Gesundheit zu stärken, gibt es die „Kostenbeteiligung“ in Form der Franchise und Selbstbehalt.

Was bedeutet der Selbstbehalt?

Nachdem du die jährliche Franchise bezahlt hast, übernimmt die Grundversicherung deine Rechnungen. Jedoch musst du immer noch 10% dieser Kosten selbst zahlen, bis zum Limit von CHF 700. Dies wird als Selbstbehalt bezeichnet.

Ein Beispiel von Franchise & Selbstbehalt: Du wirst Anfang Jahr krank und hast eine Franchise von CHF 500. Die Kosten für Medikamente & Arztbesuche betragen CHF 2‘000. Zuerst bezahlst du CHF 500 komplett aus eigener Tasche. CHF 1‘500 sind übrig, davon zahlst du CHF 150 Selbstbehalt und die Grundversicherung CHF 1‘350. Wirst du nächstes Jahr nochmal krank, fangen Franchise & Selbstbehalt wieder von vorne an.

  • Ein weiterer Kostenpunkt ist der gesetzliche vorgeschriebene Spitalbeitrag. Für jeden Aufenthaltstag im Spital musst du CHF 15 bezahlen (Verpflegungskosten). Dieser Betrag ist nicht Teil der Grundversicherung und wird nicht zu Franchise & Selbstbehalt angerechnet.

Was ist ein Versicherungsmodell?

In der Grundversicherung stehen dir verschiedene Versicherungsmodelle zur Auswahl. Das Versicherungsmodell bestimmt, wie du im Krankheitsfall vorzugehen hast. Zudem beeinflusst es die Höhe deiner monatlichen Krankenkassenprämie.

Die 4 essenziellen Modelle sind:

  • Freie Arztwahl, auch als Standardmodell bekannt: Im Krankheitsfall kannst du den Arzt deiner Wahl im Wohnkanton aufsuchen. Dieses Modell bringt die höchsten Krankenkassenprämien mit sich.

  • Hausarzt-Modell: Im Krankheitsfall wendest du dich zuerst an deinen Hausarzt. Günstiger als das Standardmodell.

  • HMO-Modell: Im Krankheitsfall wendest du dich zuerst an einen Arzt in einer HMO-Praxis (Health Maintenance Organization, eine Art Gruppenpraxis). Günstiger als das Standardmodell.

  • Telmed-Modell: Im Krankheitsfall wendest du dich zuerst an eine telefonische Beratungsstelle der Versicherung, die dich entsprechend weiterleitet. Günstiger als das Standardmodell.

Das Versicherungsmodell bestimmt vor allem deine erste Ansprechperson, und nicht die Behandlungen, die du bekommst. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jede Grundversicherung die gleichen Leistungen deckt.

Was sind Generika?

Generika sind Medikamente, welche die gleiche Zusammensetzung wie ein „Marken-Medikament“ oder „Originalpräparat“ haben. Ein Generikum hat in den allermeisten Fällen die gleiche Wirkung wie das Originalpräparat, ist jedoch deutlich billiger.

  • Deine Grundversicherung deckt zugelassene Medikamente ab. Dein Selbstbehalt bei Originalpräparaten erhöht sich, wenn entsprechende Generika vorhanden sind.

Was ist die Spezialitätenliste?

Die Spezialitätenliste (SL) ist eine Liste vom Bund, auf der alle Medikamente stehen, die von der Grundversicherung bezahlt werden. Nur Medikamente auf dieser Liste werden übernommen. Die Liste wird regelmässig aktualisiert, damit die Krankenkassen nur wirksame und wirtschaftliche Medikamente abdecken.

Wenn ein ein Medikament unter gar keinen Umständen von der Grundversicherung gedeckt wird, musst du es entweder selbst zahlen oder eine Zusatzversicherung haben. Es lohnt sich also, vorab zu prüfen, ob ein Medikament auf der SL steht, um sicher zu sein, dass die Kosten übernommen werden.

Was bedeutet ambulant?

Ambulante Behandlungen sind medizinische Leistungen, die ohne Übernachtung im Spital ablaufen (im Gegenteil zu stationären Behandlungen). Eine ambulante Zusatzversicherung ergänzt die Lücken der Grundversicherung. Sie übernimmt diverse Kosten, zB. Psychotherapien und Komplementärmedizin, aber auch Beiträge zur Prävention, Rettungskosten, und mehr.

  • Für viele Leute kann sich eine ambulante Zusatzversicherung lohnen. Vergleiche jetzt zahlreiche Angebote.

Was ist eine Prämienverbilligung?

Eine Prämienverbilligung ist eine Rückzahlung bzw Reduktion der Krankenkassenprämie, die Leute mit tiefen Einkommen vom Staat bekommen. Die Rückzahlung läuft von Kanton zu Kanton anders – überprüfe bei deiner Versicherung, ob du für eine Verbilligung qualifiziert bist.

Was ist eine Spitalabteilung?

Die Spitalabteilung der Spitalzusatzversicherung definiert das Level der Leistungen, die dir zur Verfügung stehen:

  • Allgemeine Abteilung: Bietet Behandlungen in Schweizer Spitälern ausserhalb des Wohnkantons.

  • Halbprivate Abteilung: Bietet ein Zweibettzimmer und die freie Arztwahl im Spital. In der Regel ist der Oberarzt für die Behandlung der halbprivat Versicherten zuständig.

  • Private Abteilung: Bietet ein Einzelzimmer, bessere Verpflegung und die freie Arztwahl im Spital. In der Regel ist der Chefarzt für die Behandlung der privat Versicherten zuständig.

  • Flexible Abteilung: Hierbei entscheidest du kurz vor dem Spitaleintritt, ob du dich in der allgemeinen, halbprivaten oder privaten Abteilung behandeln lassen willst. Je nach Wahl musst du einen im Voraus abgemachten Kostenanteil übernehmen.

Um von diesen Optionen die beste Wahl zu treffen, vergleiche jetzt deine verfügbaren Spitalzusatzversicherungen.

Was bedeutet Splitting?

Das Splitting in der Krankenkasse bedeutet, seine Grund- und Zusatzversicherung bei zwei verschiedenen Versicherern abzuschliessen. Jede Grundversicherung bietet die gleichen Leistungen, also lohnt es sich, jeweils Ende Jahr zur günstigsten Grundversicherung zu wechseln. Deine Zusatzversicherung kannst du aber ohne Probleme bei einem anderen Anbieter machen. Dadurch stehen dir jedes Jahr die best-möglichen Angebote zur Verfügung.

Mit insuris ist das Splitting ein Kinderspiel! In unserem Vergleichstool siehst du auf einen Blick die verschiedenen Versicherungsangebote und kannst mühelos deine Auswahl treffen.

Was ist Tiers payant und Tiers garant?

Tiers payant und Tiers garant sind Abrechnungsmethoden im Gesundheitswesen. Tiers payant bedeutet, dass der Leistungsbringer (Spital, Arzt, etc) die Rechnung direkt an deine Krankenkasse schickt. Tiers garant bedeutet, dass du als Patient die Rechnung bekommst, selber bezahlst und erst danach von der Krankenkasse rückerstattet wirst.

Tiers payant ist in den meisten Fällen die verwendete Abrechnungsmethode. Laut Gesetz werden stationäre Behandlungen so abgewickelt, sie kommt aber auch bei ambulanten Eingriffen zum Einsatz.

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