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Krankenkasse

Wie funktioniert die Krankenversicherung in der Schweiz?

Zuletzt aktualisiert am 14.08.2023
In der Schweiz ist jeder Bürger und Neuzuzügler verpflichtet, eine Krankenversicherung zu haben. Die obligatorische Grundversicherung deckt grundlegende medizinische Leistungen im Krankheits- oder Unfallfall ab.
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Evgeniy Timoshenko

Partner, insuris.ch AG

Im Rahmen der Grundversicherung beteiligt sich die versicherte Person immer an einem Teil der Behandlungskosten. Der Umfang der Hilfe und die spezifischen Behandlungsarten sind gesetzlich vorgegeben, und viele Leistungen fallen nicht unter die obligatorische Grundversicherung.

Zusätzliche Versicherungen sind da, um die Lücken der Grundversicherung zu schliessen, wie zum Beispiel ambulante Behandlungen im Ausland, verbesserte Zusatzkrankenversicherungen, Zahnversicherungen und Versicherungen für alternative Therapien.

Was für eine Franchise muss ich zahlen?

Die versicherte Person muss zu den Kosten Ihrer Behandlung beitragen - bestehend aus einem variablen Franchise und dem Selbstbehalt. Die Franchise ist der jährliche Betrag, den ein versicherter Erwachsener zu den Behandlungskosten beiträgt, und liegt zwischen CHF 300 und CHF 2500. Dieser Betrag kann jährlich angepasst werden, wobei ein höherer Selbstbehalt zu niedrigeren monatlichen Prämien führt. Die Franchise gilt nicht für Kinder.

Wie hoch ist der Selbstbehalt?

Sobald die Franchise erfüllt ist, tritt der Selbstbehalt in Kraft. Dies sind 10% der Behandlungskosten, gedeckelt bei CHF 700 pro Kalenderjahr für Erwachsene und CHF 350 für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Selbstbehalt gilt nicht für die Kosten spezieller Mutterschaftsleistungen.

Welche Versicherungsmodelle stehen mir zur Verfügung?

Die Schweizer Versicherer bieten verschiedene Modelle der Krankenversicherung an, die dem Gesetz über die obligatorische Krankenversicherung entsprechen:

  • Standardmodell: Dieses traditionelle Modell erlaubt es den Versicherten, den Arzt frei zu wählen. Es bietet den höchsten Grad an Flexibilität, hat aber in der Regel höhere Prämien als andere Modelle.

  • Hausarztmodell: Der erste Ansprechpartner der versicherten Person im Krankheitsfall ist dein zugewiesener Hausarzt, der deine Versorgung koordiniert und dich bei Bedarf an Spezialisten überweist. Dieses Modell fördert die Kontinuität der Versorgung und ist in der Regel billiger als das Standardmodell.

  • HMO-Modell: Bei dem Modell der HMO (Health Maintenance Organization) müssen die Versicherten bei Krankheit ein zugewiesenes medizinisches Zentrum aufsuchen. Diese Zentren haben in der Regel verschiedene Spezialisten unter einem Dach, was eine koordinierte Versorgung fördert. Dieses Modell hat in der Regel niedrigere Prämien.

  • Telemedizin-Modell: Bei diesem Modell wird die erste Konsultation im Krankheitsfall von einem vom Versicherungsamt zur Verfügung gestellten medizinischen Fachmann per Telefon durchgeführt. Dieses Modell betont den Einsatz von Telekommunikations- und digitalen Technologien für Gesundheitsberatungen und bietet in der Regel niedrigere Prämien.

Wie sind Unfälle abgedeckt?

Du musst in der Schweiz eine Unfallversicherung abschliessen, wenn du weniger als 8 Stunden pro Woche arbeitest. Ist dein Arbeitspensum höher, wirst du auch automatisch von deinem Arbeitgeber für Unfälle versichert sein. Die Unfallversicherung ist für Kinder und Jugendliche obligatorisch (aber nicht für Selbstständige!).

Die Unfallversicherung füllt eine entscheidende Lücke und stellt sicher, dass du bei einem Unfall vor den medizinischen Kosten geschützt bist. Bemerkenswert: Diese Versicherung deckt nicht nur Arbeitsunfälle, sondern auch Unfalle die im Alltag passieren - von Haushaltsunfällen bis zu Sportverletzungen.

Was kann die ambulante Zusatzversicherung für mich tun?

In der Schweiz bietet die ambulante Zusatzversicherung Schutz, der die Grundversicherung ergänzt. Diese individuellen Policen sind auf die spezifischen Bedürfnisse des Kunden angepasst.

Die Vorteile dieser Versicherung beinhalten umfassende Versicherungsleistungen im Ausland und Kosten für medizinische Transporte. Sie umfasst auch die ganzheitliche Gesundheit, deckt komplementäre Medizin wie Massagen, Akupunktur und manuelle Therapie sowie verschriebene Medikamente und Brillen ab.

Neben der medizinischen Versorgung beinhaltet die Versicherung Beiträge zu Fitnessstudio-Mitgliedschaften und präventiven Gesundheitsmassnahmen. Darüber hinaus deckt sie Rechtskosten, Psychotherapie und Kinderzahnkorrekturen ab.

Was sind die Vorteile einer Spitalzusatzversicherung?

Eine der Einschränkungen der Grundkrankenversicherung besteht darin, dass sie keine privaten/halbprivaten Krankenzimmer bietet. Auch deine Wahl des Spitals ist auf die in deinem Kanton beschränkt. Das ist besonders mühsam, wenn du in der Nähe der Kantonsgrenze lebst oder spezialisierte Behandlungen von einer bestimmten Einrichtung brauchst.

Hier wird die Spitalzusatzversicherung unschätzbar wertvoll. Sie bietet dir private/halbprivate Krankenzimmer, grösseren Komfort, und oft auch die Wahl deines Arztes. Dieser zusätzlichen Leistungen können einen bedeutenden Unterschied in deiner Genesung machen.

In Bezug auf die Wahl der Ärzte ermöglicht die Zusatzversicherung auch eine ununterbrochene Versorgung. Wenn du einen bestimmten Spezialisten hast und willst, dass dieser deine Behandlung überwacht, kann die Zusatzversicherung dies ermöglichen. Diese Sicherheit ist äusserst wichtig für Patienten mit komplexen oder langfristigen Gesundheitsproblemen.

Wenn du dir noch heute die Vorteile einer Zusatzversicherung sichern willst, kannst du dich für eine persönliche Beratung an das insuris Team wenden.

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